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Häufig gestellte Fragen

F: Was ist hier los?

A: Diese Seite ist ein rein privates Projekt. Auf www.ks-watch.de  werden in einem Blog videoüberwachte Orte der Stadt Kassel und näherem Umland dokumentiert. Diese Seite schließt sich damit einer mittlerweile ubiquitären Diskussion um Überwachung versus Sicherheit an und leistet einen entsprechenden Beitrag.

F: Ok, aber warum das Ganze?

A: Es ist erschreckend an wie vielen Orten mittlerweile gefilmt und überwacht wird. Wer sagt mir, wer da filmt? Wer sagt mir, was mit dem Material passiert? Wird es wirklich gelöscht? Wird es gelagert? Es gibt keine Rechtfertigung für eine so flächendeckende Videoüberwachung, ein Zusammenhang zwischen der Kriminalitätshäufigkeit und den eingesetzten Überwachungsmaßnahmen ist generell nicht feststellbar. Aussagekräftige Ergebnisse über Erfolge in der Kriminalitätsprävention bspw. liegen nicht vor. Vielmehr kann damit lediglich eine Verlagerung der Probleme, eine Symptomverschiebung erreicht werden und das eigentliche Thema, welches in vielen Fällen einer intensiven sozialpolitischen Diskussion bedürfte, wird verdrängt. Auf diese Weise werden die Probleme nicht gelöst, womit auch keine Rechtfertigung für diese zunehmende Videoüberwachung in der Diskussion bestehen kann.

Prinzipiell birgt das überwachen mit Kameras auch immer Mißbrauchspotential. Heutige Kameras haben einen technisch sehr ausgereiften Modus und können mit sehr hohen Zoommodi arbeiten. Es werden keine generalisierten Mißbrauchsabsichten unterstellt, jedoch ist es unabdingbar, die theoretischen und praktischen Möglichkeiten in eine Diskussion mit einzubeziehen. Im Zuge der technischen Neuerungen (und des zunehmenden Überwachungswahns) kommt der Einsatz biometrischer Daten in Mode. Kameras können aktuell bereits mit entsprechender Software kombiniert werden, dabei wird das aufgenommene Bildmaterial mit einer Datenbank abgeglichen und umfassende Bewegungsprofile  erstellt und Identitäten werden erfaßt.

Argumente wie "ich habe doch nichts zu verbergen .." sind m.E. höchst gefährlich und zeugen nicht von politischer Wachsamkeit oder realitätsorientierter Diskursbereitschaft. Es ist das Recht eines jeden Einzelnen auf Freiheit, Anonymität, Intim- und Privatsphäre und diese Attribute müssen vor einem staatlichen Eingriff geschützt bleiben. Der vermehrte Einsatz von Überwachungsinstrumentarium wie Kameras birgt die große Gefahr in sich, daß diese einmal flächendeckend eingeführt, nicht mehr rückgängig gemacht werden bzw. gemacht werden können. Daher muß frühzeitig, und eigentlich schon gestern, eine ausbalancierte Gestaltung von Überwachung und Freiheit diskutiert und aufrecht erhalten werden um nicht einen Überwachungsstaat zu konstruieren, wie ihn Orwell schon in seiner Dystopie 1984 dargestellt hat.

An dieser Stelle gäbe es noch vielmehr zu beschreiben und zu diskutieren. Vielleicht werde ich das in Zukunft auch tun ...

F: Kann ich hier mithelfen?

A: Sehr gerne! Ich bin sogar auf Mitarbeit und Wachsamkeit aller angewiesen. Desto mehr Menschen auf Kameras und Überwachungsinstrumentarium achten und es dokumentieren, desto besser werden sich die Überwacher selbst überwachen lassen. Hinweise in Form von Text- und Bildmaterial nehme ich jederzeit entgegen.

F: Was ist denn mit den vielen Kameras an Tankstellen und auf den privaten Geländen?

A: Nunja, das soll hier nicht erscheinen. Videoüberwachung an Tankstellen dürfte mittlerweile bei jedem Autofahrer (und anderen Nutzern) bekannt sein. Und was auf Privatgeländen passiert kann und will ich nicht erfassen. Es interessiert mich erst dann, wenn ich als Passant außerhalb des Geländes auch betroffen bin bzw. gefilmt werde.