Am heutigen Vormittag wartet die Hessisch Niedersächsische Allgemeine (HNA) mit einem Überblicksartikel über die derzeite Videoüberwachung in Kassel auf. Dies ist aus Sicht von ks-watch sehr begrüßenswert, da die Videoüberwachung somit weiter in den öffentlichen "Blick" gerät und auch Menschen darauf aufmerksam gemacht werden, welche diesbezüglich wenig Infos hatten. Entgegen der häufig sehr mangelhaften Berichterstattung dieser Zeitung bei "brenzligen" Themen- insbesondere wenn sie sich an aktuellen Problemen der hiesigen Trinker- und Drogenszene der Stadt versucht, erscheint mir dieser Artikel als notwendig. Auch wenn die hier aufgeführte Liste der Orte von (polizeilicher) Videoüberwachung unvollständig ist. Etwas erstaunt hat selbst mich die gegenwärtige Situation am Bahnhof Wilhelmshöhe, da hier das "3-S-Konzept" der Bahn - bzgl. Videoüberwachung - offensichtlich recht gering ausgestaltet ist. Aber Bundespolizeisprecher Klaus Arend äußerte bereits den Wunsch nach mehr Videoüberwachung ...
Das Schloss Wilhelmsthal bei Calden und die Umgebung des
Gebäudes werden von mehreren Kameras überwacht. Diese sind gut sichtbar
rings um das Schloss positioniert. Dieses Gebiet lässt sich vermutlich
als semi-öffentlicher Raum bezeichnen, wobei hier täglich viele
Parknutzer und -besucher in den Blick der Kameras geraten.
Vom 8.6. bis 10.6. 2012 finden die internationalen (video)überwachungskritischen Aktionstage statt. Aufgerufen sind weltweit unterschiedlichste Aktionsgruppen und Einzelaktivisten, um in einer kritischen und aufklärerischen Perspektive auf aktuelle Entwicklungen der Überwachung hinzuweisen. Wer eine Aktion plant, kann diese auf der Seite der Aktionstage gerne einreichen. Dabei ist das Datum nicht zufällig gewählt, sondern es deckt sich mit dem Erscheinen George Orwell's Dystopie "1984" am 8.6.1949. Auch wenn wir gegenwärtig von der Situation in "1984" noch immer weit entfernt sind, bzw. sich weitaus subtilere Kontrollmechanismen in den vergangenen Jahrzehnten etabliert haben, kann die Orwellsche Beschreibung einer Überwachungs- und Kontrollgesellschaft hier ihre symbolhafte Wirkkraft entfalten und dazu anregen, die zuweilen zweifelhaften Versprechungen und Erfolge, insbesondere der Videoüberwachung, kritisch zu reflektieren.